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Der Lochbach verliert zuviel Wasser!       Mrz2016

Aber die “Kanäle von Augsburg müssen nicht dicht sein” - diese Ansicht hat die Stadt Augsburg seit vielen Jahren vertreten.

 

Wer ein Kanalbett nicht abdichten will, bekommt ein Problem mit Wasserverlust.

Doch das wurde in all den Jahren dadurch ausgeglichen, dass immer mehr Wasser aus dem Lech gezapft wurde.

Damit ist nun Schluß!

 

Jetzt gibt’s weniger Wasser.

Nach jüngsten Presseberichten hat der Freistaat im Februar 2016 die Wasserzufuhr in den Lochbach abgesenkt.

 

Klaffende Löcher und Aussackungen am Ufer vom Lochbach z.B. in Haunstetten waren in den vergangenen Jahren Dauerzustand und den zuständigen Behörden bekannt.

Auch bei aktuellen Baumaßnahmen 2015 wurde nichts abgedichtet. Die Stadt Augsburg genehmigt privaten Wasserkraftbetreibern für ihren Uferunterhalt Wandungen aus Holzbrettern, die an sich keine dichtende Wirkung haben - hinterfüllt wird mit Kies! Zwischen Wand und Kanalsohle klaffen Spalten. Der Biber geht in Haunstetten am Lochbach ein und aus. 

      Warum achtet die Stadt Augsburg bei neuen Ufersanierungen nicht darauf, dass der Lochbach sukzessive fachgerecht abgedichtet wird?  -  Das kann doch nicht so schwierig sein.

      Wo sich Augsburg doch gerade die UNESCO Welterbe Bewerbung für WASSERBAU mit wahrem Hochglanz attestiert.


Früher war das anders ...

2005 dichtete das Tiefbauamt den Lochbach noch ab. Doch seit 2006 wurde der Kanal in Haunstetten wieder mit Holzverschalungen versehen. Er müsse nicht dicht sein, hieß es vom Amt. Hier ein Blogbeitrag aus dem Jahr 2013. Immerhin wurde mittlerweile mal das Schild auf Hochglanz herausgeputzt. 


Schild des Tiefbauamts am Lochbach

Der Lochbach und das Augsburger Tiefbauamt 

Durch das Auslaufen des Lochbachs kommt es zu einer schädlichen Anhebung des Grundwasserspiegels im Süden von Haunstetten; dies gibt das Tiefbauamt auf einem Schild am Spazierweg neben dem Bach bekannt. Deshalb wurde der Lochbach in einem Teilstück abgedichtet, z.B. durch den Einbau einer Lehmschürze in der Gewässersohle.

Im Lochbach fließt der Lech, dessen Wasser häufig schäumt! Schmutzige Schaumkronen sammeln sich, wenn das Wasser auf Widerstände trifft, wie z.B. am TW1 (früher Martinikraftwerk). Es kommt durch den auslaufenden Lochbach also zur schädlichen Anhebung und Verschmutzung des Grundwassers.

Im Bereich vom TW2 im Süden von Haunstetten fließt der Lochbach durch die sensible Wasserschutzzone WIIIa1. Hier ist nur ein Holzufer, undicht, hinterfüllt mit Wandkies und zum Teil marode. Dort versickert verschmutztes Lechwasser im Wasserschutzgebiet. Dem Tiefbauamt obliegt die Kontrolle des Uferzustandes.    (14.10.2013)

Schaumkrone am T 1 Lochbach-Triebwerk in Augsburg, Haunstetten


Wer möchte das Wasser vom Lochbach trinken?

Der Lochbach schäumt - 
 im Trinkwasserschutzgebiet Augsburg

Laut Dr. Otillinger von der Stadtwerke Wasser GmbH hat das Lochbach- sprich:Lechwasser abgekocht Trinkwasserqualität. Das sagte er am 9. Dezember 2013 in der Augsburger Allgemeinen. - Das ist pure Beschwichtigung.

Vom Lech ist allgemein bekannt, dass er ab Schongau verschmutzt ist. Und bis das Lechwasser im Lochbach ankommt, schäumt es kräftig. Beim Lochbachanstich ist der Einlauf einer kommunalen Kläranlage . Dort wird nicht nur gereinigtes Überlaufwasser eingeleitet. Es ist bekannt, dass bei Kapazitätsauslastung ungereinigtes Abwasser an der Kläranlage vorbei in den Lech und Lochbachanstich fließt.

Im November 2014 war der Schaum hübsch weiß wie Schlagsahne, aber ... 

Nein danke, auch abgekocht wollen wir’s nicht trinken!

Übrigens: mysteriöser Schaum erscheint sogar im Naturschutzgebiet in der Engeren Wasserschutzzone vom Haunstetter Wald, wo er nahe dem Fassungsbereich der Brunnen, die so genannten “Quellbäche” verunziert, die vom Lochbach gespeist werden. All das ist lange bekannt.

verschmutztes Lechwasser in der Lokalzeitung Augsburger Allgemeine:    

27.8.2008: Mysteriöser Schaum auf dem Lech

16.12.2009: Weil der Kanal kaputt ist, floß Abwasser in den Lech

1.9.2010: Bei Regen brodelt es unter den Straßen der Stadt


Bilder, Texte © Karin Brandl, Alchima®