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Der Alte Schießplatz im Wasser- Schutzgebiet wurde nie saniert

 

Munitions-Altlasten im Trinkwasser?

Der Alte Schießplatz liegt heute im Augsburger Trinkwasserschutzgebiet im Haunstetter Wald, in der Engeren Schutzzone.
Er wurde ca. 1888 angelegt und war bis Ende der 1970er Jahre in Benutzung. Zuletzt schossen hier u.a. Amerikaner, die in Augsburg stationiert waren. Die Munition ist noch im Boden.   

Eine Bodensanierung fand nie statt!

Hier wird das Trinkwasser für Augsburg aus dem Boden gepumpt. Laut Stadtwerke hätten Prüfungen des Wassers an den Trinkwasserbrunnen (nur 600 m vom Alten Schießplatz entfernt) “keine Auffälligkeiten gezeigt”. Wünschenswert wäre gewesen, von den Amerikanern zu erfahren, ob sie dort auch uranhaltige Munition verschossen haben. Die Grenzwerte seien zwar unterschritten, doch es ist im Augsburger Trinkwasser auch Uran nachweisbar. 

Der Alte Schießplatz geriet im März 2009 wegen Munitions-Altlasten in die Schlagzeilen der Lokalpresse. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth stellte Spuren der Altlasten im Grundwasser fest. Doch nach eilfertigen Kommentaren von Lokalpolitikern und Stadtwerken, wurde es bald wieder still um das Augsburger Trinkwasser. So wichtig war es denen wohl nicht.
Wir wissen aus
eigenen Erlebnissen, dass der Wasserschutz manchmal sehr wichtig genommen wird, aber in machen Fällen auch lange dümpeln kann, z.B. wenn es um städtische Grundstücke geht, siehe hier.  

Altlasten dürfen im Wasserschutzgebiet geräuschlos ruhen. 

So stellte sich die Situation 2009 dar. Über die Plattform Abgeordnetenwatch machten wir damals Augsburger Bundestagsabgeordnete auf die Problematik aufmerksam. Es gab damals Anfragen u.a. von Bundestagsabgeordneten, bezüglich einer Altlasten-Sanierung, doch der Bund, dem das Grundstück gehört, wollte nichts davon wissen (siehe Kasten rechts).

Seit zwölf Jahren war nichts mehr darüber zu hören, doch nun ist in der Augsburger Allgemeinen vom 12.7.2021 der Artikel zu lesen: “Schießplatz soll von Altlasten befreit werden”.
Das Bundesimmobilienamt denkt darüber nach, einen Sanierungsplan erstellen zu lassen, wobei auch die schwer baufälligen Kugelfänge entfernt werden sollen. Näheres ist noch nicht bekannt.
Umweltamt und Stadtwerken scheint es nach wie vor nicht zu pressieren. Wir sind gespannt, wie lange sich die Altlasten-Sanierung wohl hinziehen wird. 

akualisiert Juli 2021

Es gibt noch viele Kugelfänge auf dem 
Alten Schießplatz im Wasserschutzgebiet 
von Augsburg
Hier wurde scharf geschossen, aber
eine Bodensanierung fand nie statt ...

Damit die Altlastengefahr nicht in Vergessenheit gerät, können alle Bürger unsere örtlichen Bundestagsabgeordneten (das Grundstück ist Bundeseigentum) öffentlich daran erinnern auf der Internet-Plattform

  

www.abgeordnetenwatch.de

 

Ist die Sanierungsforderung für den Schießplatz nicht rechtmäßig?

Nach 30 Jahren forderte die Stadt Augsburg 2009 endlich eine Sanierung des alten Schießplatzes, der dem Bund gehört. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bezweifelte aber die Rechtmäßigkeit der Sanierungsforderung und will dies durch eine Anfechtungsklage prüfen lassen.

Das war der damalige Stand, seither hatte die Öffentlichkeit nichts mehr davon gehört.
Erst 2021 bewegt sich der Bund in der Sache. 

 

Die Fotos wurden vor zwölf Jahren aufgenommen, mittlerweile sind die Kugelfänge in einem sehr maroden Zustand. 

Wasserschutzverordnung:

Verordnung Trinkwasserschutz Augsburg und Königsbrunn (pdf) - die in Augsburg-Haunstetten, sowie in Siebenbrunn und Königsbrunn, geltende Wasserschutzgebietsverordnung WSG-VO gemäß Amtsblatt Nr. 27 der Regierung von Schwaben,
35. Jahrgang, vom 6. Dezember 1991

Schutzgebietskarte Augsburg und Königsbrunn (pdf) - die entsprechenden Schutzzonen zu obiger Verordnung


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